Türme

Langsam sich träge den
Fluss hinab wälzendes dunkel
Glatt spiegelndes Wasser trägt
Kähne, die Fremde fahren, wo
Die Zweige der Weiden
Dem Wasser entwachsen
Dem Stamm zu und
Vielabgebildete Häuser aus
Der Luft voll vom Flaum
Der Vermehrung der Pflanzen
Gespiegelt hinabsinken
Zum Flussgrund, wie Wege
Hingehen im Schatten und
Sonnige Brücken auch.

Aus den Blütendolden träufelt
Süßer Duft dir der Robinien
Ins durstige Gesicht und
Kastanienkerzen brennen
Im Licht der undurchsichtig
Werdenden Welt, denn
Die Stadt ist in Grün gebettet,
Das polstrig sich plustert
An ihren Rändern und
In den Zwischenräumen
Sich bauscht, dort
Wo der Fluss hingeht
Zwar begradigt jetzt, doch
Wasserruhig wie einst.

Und droben, dort wo, wie
Die Kuhle zeigt im Sandstein,
Schon viele lehnten,
Vor Jahrhunderten schon, über
Dem Tal,geheime Gärten unter mir,
Und über den Dächern auch
Auf den Zinnen,
Möcht ich sein, wenn das Licht
Des Sonnentags milchig wird
Um dann hinabzusteigen zu
Kühlenden Brunnen und wo
Kühler Hauch aus tiefalten
Gewölben weht erfrischt
Drunten zu gehen.

Die Stadt

Unter der sinkenden Sonne
Hinter den Schornsteinen
Steht die Stadt im Fluss.

Hier Ziegelsteinwald
Dazwischen die Schwalben
Im kreischenden Flug.

Frühling

Es braucht nur einen winzigen Frühling
Und die Menschenscharen drängen ins Freie
Und halten ihre blendend blassen Gliedmaßen in die neuentdeckte, langentbehrte Sonne
Und die Mückenschwärme tanzen wieder im Abendlicht.

Sala Capriasca

Die kupfern-grünen Quecksilberechsen huschen flüssig, flüchtig,
über sonnenuntergangsgewärmte rohe Mauersteine,
und auf den graugewitterten Terassenplanken
tanzen ausgespiene Traubenkerne,
trudelnd, taumelnd, und fallen durch die Ritzen
hinab ins Dunkel.